Ein Bericht von UN-Umweltexperten über Kunststoffverschmutzung, der anfangs Juni anlässlich des Weltumwelttages veröffentlicht wurde, zeigt das Ausmass des Plastik-Problems. Im Bericht ist ersichtlich, dass nur 9% der rund neun Milliarden Tonnen Kunststoff, die jemals hergestellt wurden, recycelt wurden. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetzt, werde die Zahl bis zum Jahr 2050 auf 12 Milliarden Tonnen ansteigen sprich, bis 2050 haben wir mehr Kunststoff in den Weltmeeren als Fische.
Gemäss einer Studie der Ellen MacArthur Foundation und des Weltwirtschaftsforum, gelangen somit jedes Jahr mindestens acht Millionen Tonnen Kunststoff in die Meere. Schätzungen zufolge gibt es bereits heute ein Verhältnis von 1:2 zwischen Plastik und Plankton, einer lebenswichtigen Nahrungsquelle für viele Meeresbewohner.
Das Hauptproblem sind vor allem Lebensmittelverpackungen, Plastiktüten, Zigarettenstummel, Plastik Flaschen und verschiedenste Deckel. Diese Gegenstände findet man am häufigsten bei Säuberungen an Stränden, Flüssen oder in Meeren, also mehrheitlich sind das Einweg-Kunststoffe.
In einer neueren Studie des Umweltforschungszentrums in Leipzig gehen die Wissenschaftler von maximal sechs Millionen Tonnen pro Jahr aus, die allein über Flüsse ins Meer gelangen. Hinzu kommen noch die Mengen, die nicht über Flüsse eingetragen werden. Auch hier wird aufgrund der begrenzten Datenmenge von hohen Unsicherheiten ausgegangen.
Neben dem Plastik lässt sich auch die Menge an Fisch nur sehr schwer berechnen. Schätzungen zufolge schwimmen allein rund 400 Tonnen kommerzielle Fische im Meer. Dazu kommen die nicht kommerziellen Fische. Lange Zeit ging man hier von einer Gesamtmasse von etwa einer Milliarde Tonnen Fisch aus. Doch Wissenschaftler der University of Western Australia vermuten allein in Tiefen zwischen 200 und 1'000 Metern, der sogenannten Mesopelagischen Zone, bis zu 10 Milliarden Tonnen Fisch. Das wäre viel mehr, als der hochgerechnete Plastikmüll.
Quelle: www.nzz.ch, www.euractiv.de
Studie: www.ellenmacarthurfoundation.org