Eine Zigarette belastet die Umwelt jahrelang

Zigarettenstummel - ein Umweltproblem das lange übersehen wurde. Sie wurden 2017 zu Sondermüll erklärt, trotzdem werden rund 4,5 Billionen Zigarettenstummel von 5,8 Billionen weltweit pro Jahr gerauchten Zigaretten achtlos weggeworfen. Laut dem WHO landen die Filter auf dem Gehweg, am Strassenrand, unter Parkbänken oder in der Natur.

Diesen Beitrag teilen:

Bis zu 40 Liter Wasser verschmutz eine Zigarette

Die weggeworfenen Kunststoff-Teile mit braunem Papierüberzug lösen sich leider nicht in Luft auf wie Zigarettenrauch. Beim Rauchen sammeln sich Nikotin, Arsen, Blei und viele andere Chemikalien in den Filtern. Wenn so ein Stummel am Boden liegt und es regnet, sickern diese Stoffe mit dem Regenwasser in den Boden, in die Natur oder in die Kanalisation. Da das Nervengift Nikotin sehr gut wasserlöslich ist, sickern bereits bei einem Stummel innerhalb von 30 Sekunden zwei bis sechs Milligramm Nikotin ins Regenwasser.
Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vergiftet schon ein einziger weggeworfener Zigarettenstummel schätzungsweise 40 Liter Grundwasser. Das ist vielen Rauchern gar nicht bewusst.

Das Nikotin ist nicht das Problem

Jedoch ist das Nikotin selbst nicht das Problem, das kann man nämlich bis zu 90% aus Kläranlagen eliminieren. Problematischer sind die ganzen Giftstoffe, die beim Verbrennungsprozess beim Rauchen entstehen und unbehandelt in den Boden versickern.

Insgesamt werden weltweit jährlich 5,8 Billionen Zigaretten geraucht

Bei Tieren kann man Rückstände von Zigarettenfilter nachweisen

Wenn Zigarettenstummel am Boden oder gar in Gewässer landen, landen sie früher oder später im Meer. Gemäss 20min haben Forscher in 70% aller untersuchten Seevögel Rückstände von Zigarettenfilter entdeckt. Bei den Meeresschildkröten waren es 30%.

Zigarettenfilter wird früher oder später zu Mikroplastik

Wie jeder Kunststoff zerfallen Filter mit der Zeit zu Mikroplastik. (Als Mikroplastik werden feste und unlösliche synthetische Polymere also Kunststoffe bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind). Wie lange das dauert, darüber gehen die Meinungen auseinander. Während die Zigarettenindustrie von einigen Monaten bis zu drei Jahren spricht, sagen verschiedene Studien, dass es im Süsswasser 10 bis 15 Jahre dauert, im Salzwasser sogar deutlich länger.

Welche Lösungen gibt es für die Kippen-Krise?

Die einfachste und effektivste Lösung wäre, wenn die Tabakindustrie sich dem Desaster bewusst wäre und neue Filter einsetzen würde ohne Cellulose Acetat also Chemikalien und stattdessen Ökofilter aus Zellulose zur Herstellung von Zigaretten verwenden würde. Aber auch die Raucher können etwas bewirken, in dem Sie aufhören zu rauchen oder die Filter im Müll oder Aschenbecher entsorgen. Das WHO setzt sich bereits für Massnahmen ein, dass die Tabakindustrie für die Verantwortung und die Entsorgung der Kippen aufkommen soll.

Diesen Beitrag teilen: