Der Pioneer des Holzbaus

Wenn Stararchitekten ihre Visionen in Holz ausführen, kommt das Fachwissen eines Mannes zum Tragen: Hermann Blumer, der Holz-Pioneer aus Waldstatt.

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Ob Peter Zumthor, Daniel Libeskind, Shigeru Ban oder Herzog & de Meuron, alle Stararchitekten haben bereits mit Hermann Blumer zusammengearbeitet.

Die meisten von uns erinnern sich an den kugelförmigen Holzpavillon an der Expo 02, das Palais de l’Equilibre. Etliche Ostschweizer verbringen ihre Freizeit im Säntispark in Abtwil St. Gallen, und einige haben vielleicht die Badtöbelibrücke bei Waldstatt im Kanton Aarau überquert. Oder haben Sie schon das neue Hauptgebäude von SWATCH Group in Biel gesehen? All diesen Bauten gemeinsam ist: Sie sind aus Holz, sie wirken nobel, detailliert und massiv zugleich. Verantwortlich dafür ist der Bauingenieur Hermann Blumer. Er hat Holz als Baumaterial, wortwörtlich aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Denn bis vor hundert Jahren waren Holzbauten weit verbreitet, und erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts hat es einen Wandel gegeben zu Beton und Stahlbauten.

Der Grund dafür, man wollte immer stabiler, sicherer und höher bauen und die Gebäude mussten gut isoliert werden und durften nicht schwer brennbar sein. Jedoch beweist Hermann Blumer genau das Gegenteil, all das ist machbar mit dem Nachhaltigen Rohstoff Holz!

Neuer Swatch-Hauptsitz in Biel
Norwegische Bank in Holzbauweise
Säntispark in Abtwil
 

Sein Buch «Holz kann die Welt verändern»

In seinem Buch zeigt der Toggenburger Journalist Ralph Brühwiler, wie Hermann Blumer dem Werkstoff Holz zu neuem Wachstum verhilft. Im Kapitel «Tradition» spannt er den Bogen vom Schüler Hermann Blumer, den schon früh knifflige Aufgaben reizten, bis zum heute gefragten Holzbau-Spezialisten, der weltweit Projekte renommierter Architekten begleitet. Diese Projekte bilden den Mittelpunkt einer einzigartigen Werkschau, die das Kapitel «Creation» präsentiert – von der Zumthor Kapelle Sogn Benedetg im Bündnerland über das Centre Pompidou in Metz bis zur Forschungsstation am Südpol. Im Kapitel «Vision» kommt schliesslich der Visionär Hermann Blumer zu Wort, der von der «Ein-Kubikmeter-Holzpro-Kopf-Gesellschaft» träumt und der überzeugt ist, dass Holz «die Welt verändern kann».

Sein Weg

Der gelernte Zimmermann und Bauingenieur startete 1971 seine Karriere als Unternehmer und übernahm das Sägewerk seines Vaters. Der Pioneer erforscht und entwickelt mit grossem Ehrgeiz neue Verbindungstechniken im Holzbau. So brachte er das BSB-System (Blumer System Binder) auf den Markt und war Mitbegründer des Hohlkasten-Bausystems von Lignatur, Waldstatt/CH. 2003 gründete Blumer Création Holz, ein Beratungsunternehmen für ganzheitliches Gebäude-Engineering in Herisau/CH. Blumer erfand zudem die Tiefen-Hydrophobierung (Buchensperrholz mit stark reduzierter Wasseraufnahme), federduktile Rahmen (einstellbare Ringe für biegeelastische Rahmenecken) oder den X-Floor (Beton-Holz-Hybriddecke mit Plattentragwirkung).

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