Eine Studie ergab, dass jeden Tag geschätzte 280 Tonnen Giftmüll im Fluss landen aufgrund der vielen Textilfabriken (mehr als 1'500), die sich am Ufer in den letzten Jahren angesiedelt haben. Sie leiten ihre giftigen Abwässer ohne jegliche Filterung in den Fluss. Wasserproben von Greenpeace fanden heraus, dass der Fluss mit einer Reihe an gefährlichen Chemikalien, darunter Nonylphenol, Antimon und Tributylphosphat verschmutzt ist. Auf seiner Oberfläche schwimmen Plastikflaschen und anderer Müll, darunter liegt eine braune Brühe voller Abwässer, Exkremente, Schwermetalle und Chemikalien.
Über 20 Millionen Menschen sind vom Fluss abhängig und nutzen das Wasser täglich zum kochen, waschen oder für den Reisanbau, weil Sie keine andere Möglichkeit haben. Laut lokalen Medien sind mehr als 60% der Fische bereits ausgestorben.
Die Regierung hat rund 7'000 Personen angestellt, die den Fluss säubern sollen. Auch die Armee und die lokalen Gemeinden helfen mit. Der Müll soll beseitigt werden, es sollen Abfallhöfe und Wiederverwertungszentren an 22 Stationen des Flusses entlang eingerichtet werden und die Anwohner sollen neue Bäume pflanzen und die Uferregionen aufforsten.
Die asiatische Entwicklungsbank (ADB) gab Indonesien bereits 2009 die Genehmigung für ein Darlehen in Höhe von 500 Millionen Dollar (470 Millionen Franken) und leitete einen 15-Jahres-Plan für die Sanierung des Flusses ein. Jedoch wurde das immer wieder verzögert, bis Präsident Joko Widodo die Säuberung des Citarum im Dezember 2018 zur Priorität machte. Im Februar war der Politiker nun selbst vor Ort und überzeugte sich von den laufenden Arbeiten. „Der Citarum-Fluss, der einst klar war, ist heute der am stärksten verschmutzte Fluss“, schrieb Widodo nach seinem Besuch auf Twitter. „Wir versuchen ihn so schnell wie möglich zu reinigen und hoffen, er wird in sieben Jahren wieder eine saubere Trinkwasserquelle sein.“